Kosten-Leistungsrechnung in der Öffentlichen Verwaltung
Die Kosten öffentlicher Einrichtungen und Verwaltungen steigen kontinuierlich, sei es durch die Inflation, durch höhere Personalbestände, umfangreichere Angebote, neu einzuhaltende gesetzliche Vorschriften oder politische Entscheidungen. Die Finanzierung dieser Aufgaben erfolgt meistens durch Steuerbeiträge, Nutzungsgebühren aller Art oder finanzielle Beiträge aus weiteren Quellen.
Dadurch sind die Verwaltungs- und Führungsbereiche von Gemeinden, Städten, Bezirken oder Ländern zunehmend mit der kostengünstigen Führung eigener Betriebe und Einrichtungen beschäftigt. Mit Finanzbuchhaltungen können nur rudimentäre Auswertungen pro Kostenstelle erstellt werden, es fehlt der Bezug zu einzelnen Produkten und Dienstleistungen mit Hilfe von Kosten-, Leistungs-, Erlös- und Ergebnisrechnungen (KLEER).
Betroffen sind z.B. folgende Organisationseinheiten:
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- Kindergärten, Grundschulen, höhere Schulen bis hin zu Universitäten, berufliche Aus- und Weiterbildung
- Freizeitanlagen und Schwimmbäder
- Wasserversorgung und Abwasser
- Kehrichtentsorgung
- Lokale Polizei und Feuerwehr, lokale öffentliche Transportorganisationen Unterhalt der Strassen, Plätze, Pärke, Friedhöfe
- Alters- und Pflegeheime, medizinische Dienste
- Steuerämter
- Auskunfts- und Beratungsorganisationen für Bürger.
Führungskräfte, Politiker und BürgerInnen wollen wissen, wieviel die Produkte und Dienstleistungen pro Einheit kosten, welche Kosten pro Verwaltungsbereich zu verantworten sind und wie sich die Kosten pro Leistungseinheit im Zeitablauf verändern.
Das setzt voraus, dass die Produkte und Dienstleistungen öffentlicher Verwaltungseinheiten definiert werden und dass pro Produkt Arbeitspläne und – wo zutreffend – Stücklisten erarbeitet werden. Ähnlich wie in Industriebetrieben sind deshalb Kosten- / Leistungsrechnungen aufzubauen, welche Plan-, Soll- und Istkosten pro Kostenstelle und Produkt oder Dienstleistung kalkulieren können.
Im Buch «Kosten-Leistungsrechnung für die Verwaltung» wird an verschiedenen Beispielen erläutert, wie eine KLEER für öffentliche Verwaltungsbereiche und -produkte in Plan und Ist realisiert werden kann. Zusammen mit dem Amt für Gemeinden des Kantons Zürich (Schweiz) wurde der Produktkatalog einer kleineren Stadt erarbeitet. Er ist im erwähnten Buch enthalten und dient als Vorlage für die Strukturierung und Kalkulation der Kostenstellen, Produkte und Dienstleistungen (inkl. CD).