Komplette Abweichungsanalyse

Der Plan-Ist-Vergleich in der stufenweisen DB-Rechnung zeigt, wo zuerst Korrekturmassnahmen zu beschliessen sind.

Aktualisiert am 13-03-24 durch Lukas Rieder Dr. oec.

Komplette Abweichungsanalyse

Die stufenweise Deckungsbeitragsrechnung, auch Verkaufserfolgsrechnung genannt (vgl. Stufenweise DB-Rechnung) erlaubt die komplette Abweichungsanalyse. Sämtliche Abweichungen gegenüber Plan sind zu erkennen und zu analysieren, um daraus Korrekturmassnahmen oder neue Pläne abzuleiten.

Komplette Abweichungsanalyse
Komplette Abweichungsanalyse

Im Beispiel Ringbuch AG ist nachzuvollziehen, dass im Berichtsjahr 20XX

    • Der Bruttoumsatz vor allem durch Mehrverkäufe im Sortiment Handelsware (+36.9%) wuchs. In beiden Sortimenten wurden etwas höhere Erlösschmälerungen gewährt, um die Verkäufe zu realisieren. Dadurch fiel der DB I in % vom Nettoerlös bei Handelswaren um 3.36%. Insgesamt stieg der realisierte DB I um 105.810.
    • Die Kosten der Verkaufsförderung (Produktgruppen-Fixkosten) sind den Sortimenten, nicht aber den einzelnen Produktgruppen eindeutig zuordenbar. Sie sind nicht wesentlich vom Plan abgewichen. Die Verkaufsleitung und die Verkaufsgebiete weisen kleinere Verbrauchsabweichungen in ihren Kostenstellen aus. Da die Verkaufsorganisation für alle Produkte arbeitet, können ihre Fixkosten nur dem Gesamtunternehmen zugeordnet werden.
    • Die Einstandspreisabweichungen (Zeile 2) konnten jeweils den Sortimenten zugeordnet werden, weil alles Roh- und Hilfsmaterial für die Eigenprodukte verbraucht wird. Die Preisänderungen der Lieferanten der Handelsware erscheinen im entsprechenden Sortiment.
    • Fertigungsauftragsbezogene Abweichungen können für jeden Fertigungsauftrag erhoben werden. Hier werden die verdichteten Werte pro Abweichungsart für die verantwortliche Produktionsleitung präsentiert. Diese Abweichungen beziehen sich nur auf selbst hergestellte Halbfabrikate und Fertigprodukte. Deshalb sind sie bei den Eigenprodukten ausgewiesen.
    • Es verbleiben die Verbrauchsabweichungen (Sollkosten – Istkosten). Diese entstehen pro Kostenart in den einzelnen Kostenstellen. In der stufenweisen Deckungsbeitragsrechnung werden sie pro Kostenstelle gezeigt oder pro Funktionsbereich verdichtet. Günstige Verbrauchsabweichungen erhöhen den EBIT. Sie sind der Ausdruck davon, dass in der Betrachtungsperiode weniger Istkosten als Sollkosten entstanden sind. Das entspricht einem Produktivitätsgewinn gegenüber der Planung.

Diese unternehmensspezifische Gestaltung der stufenweisen Deckungsbeitragsrechnung lässt erkennen, welche einzelnen Verantwortungsbereiche in welchem Mass zur Verbesserung des EBIT um 93,316 beigetragen haben.

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert