Management Accounting zum Entscheiden

Accounting for Management dient der Entscheidungsunterstützung, nicht der externen Berichterstattung.

Aktualisiert am 13-03-24 durch Lukas Rieder Dr. oec.

Management Accounting zum Entscheiden

Planungs- und Steuerungsinstrumente und ihre Daten sollen führungsorientiert und damit entscheidungsrelevant sein. Der Zweck von Management Accounting ist die Führungsunterstützung. Das gesamte operative interne Zahlenwerk soll bis zur (internen) Bilanz so abgebildet werden, dass die Führungskräfte ihre Verantwortungsbereiche planen und steuern sowie gegenseitig abstimmen können. Im Fokus steht immer die eigenverantwortliche Führung des geleiteten Bereichs. Bezogen auf eine Kostenstelle ergeben sich folgende Fragen:

    • Welche und wie viele Leistungseinheiten sollen wir erbringen und wie hoch sollen die leistungsabhängigen Kosten sein (Planung der proportionalen Kosten)?
    • Welche indirekt leistungsmengenabhängigen Strukturen müssen wir für die Leistungserbringung vorhalten und wie viel sollen diese kosten (Planung der fixen Kosten)?
    • Wie viele Leistungseinheiten haben wir in einer Betrachtungsperiode erbracht und wie viel hätten diese zum Plansatz und zusammen mit den geplanten Fixkosten) kosten dürfen (=Sollkosten)?
    • Welche durch unseren Bereich direkt zu verantwortenden Kosten sind real entstanden (Einzelkostenerfassung auf Produkte und Kostenstellen)?
    • Welche Differenzen zwischen Soll und Ist sind entstanden, die wir selbst zu verantworten haben (Abweichungsanalyse)?
    • Welche weitere Entwicklung erwarten wir bis zum Jahres- oder Projektende unter Berücksichtigung des Erreichten und der schon vorgesehenen Korrekturmassnahmen (Erwartungsrechnung / Forecast)?

Insgesamt ist Accounting for Management somit Unterstützung für die Entscheidungsfindung in Planung, Umsetzung, Kontrolle, Korrektur und Erwartung / Forecast (vgl. Führungskreislauf). Dies erfordert den Einbezug von Leistungen, Erlösen und Beständen, dargestellt in Mengen und Werten. Dazu ist eine konsequent führungsorientiert aufgebaute Kosten-, Leistungs-, Erlös- und Ergebnis-Rechnung (KLEER) erforderlich, die Plan, Soll, Ist und Forecast abbilden kann. Die datenmässige Grundlage stammt aus den Dispositionssystemen (ERP), eventuell aus dem Customer Relationship Management (CRM) und aus dem internen Rechnungswesen.

Der Begriff „Betriebliches Rechungswesen“ entspricht nur dann dem in diesem Blog präsentierten Management Accounting, wenn die die Zahlen durchgängig mengen- und leistungsbezogen präsentiert werden und die Ergebnisse von der jeweils zuständigen Führungsperson direkt verantwortet werden können.

Controller-Service

Der Controller-Service ist für die Gestaltung, Umsetzung und den Betrieb dieser Gesamtsystematik verantwortlich. „The Controller is the Chief Management Accountant“ (Ch.T. Horngren, Cost Accounting, a Managerial Emphasis, 1991)

Bewertungsvorgaben aus Gesetzen und Rechnungslegungsstandards sind für die Gestaltung des Management Accountings nachrangig, weil die interne und die marktbezogene Planung und  Steuerung im Vordergrund stehen.

Accounting for Management kann unseres Erachtens seiner Bestimmung nur dann gerecht werden, wenn es der jeweils verantwortlichen Person die von ihr und ihren Mitarbeitenden direkt beeinflussbaren Grössen in Plan, Soll, Ist und Forecast (Erwartung) zeigt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert